Turm der Stadtkirche St. Wenzel

Erleben Sie Naumburg von oben

Blick auf die Kirche St-Wenzel

Der Turm der Naumburger Bürgerkirche St. Wenzel wurde in seiner heutigen Gestalt zwischen 1426 und etwa 1520 erbaut. Seit alters her gehört er zum städtischen Besitz, denn der Kirchturm war gleichzeitig der wichtigste Wachturm der Stadt.

Der Turm misst bis zur Spitze der 1706 errichteten barocken Haube 72,5 m, die Aussichtsplattform liegt in 53 m Höhe, die Türmerwohnung auf 45 m Höhe.

1991 bis 2001 saniert, wurde der Turm der Wenzelskirche im Mai 2001 offiziell der Öffentlichkeit übergeben. 202 Stufen führen auf den Turm – wobei sowohl das mechanische Uhrwerk als auch der Glockenstuhl mit dem Dreiergeläut von 1518 willkommene Unterbrechungen beim Aufstieg sind.
Die Türmerwohnung und die darüber liegende Laterne bieten einen grandiosen Ausblick über die Naumburger Altstadt.

Turm der Stadtkirche St. Wenzel

Topfmarkt
06618 Naumburg

Tel. 03445-710775 oder 703503

Öffnungszeiten

1. April bis 31. Oktober
Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr

Montag Ruhetag

An Feiertagen (Oster- und Pfingstmontag etc.) geöffnet.

Eintritt

2,00 Euro / ermäßigt 1,00 Euro

Jahreskarte: 10,00 Euro

Glockenstuhl

Nach 144 Stufen erreicht man über den Wendelstein den Glockenstuhl, der in seiner heutigen Gestalt um 1520/21 errichtet wurde. Darin zu sehen ist das einzige in Sachsen-Anhalt vollständig erhaltene mittelalterliche Dreiergeläut, was allein schon durch seine Größe beeindruckend ist. Die kleinste Glocke hat einen Durchmesser von 104,5 cm und ein Gewicht von ca. 678 kg, gefolgt von der nächst größeren Glocke mit einem Gewicht von ca. 1211 kg und einem Durchmesser von 126,2 cm. Mittig ist die größte Glocke mit einem Durchmesser von 155,4 cm und einem Gewicht von 2309 kg angebracht.

Gestimmt auf den Dur-Akkord des’-f-as’ sind diese drei Bronze-Glocken von hoher gusstechnischer Qualität. Gegossen wurden sie vom Glocken- und Kandelgießer Martin Hilliger (1484-1544), der kurz nach dem großen Stadtbrand 1517 beauftragt wurde, aus dem Metall der geschmolzenen und zersprungenen Glocken neue herzustellen.

Bis vor hundert Jahren noch wurden die Glocken von einer Bühne aus von mindestens sechs Männern "getreten". Erst danach erfolgte eine Umrüstung auf Seilbetrieb. Seither werden die Glocken durch Elektromotoren angetrieben.

Turmuhrwerk

Steigt man den engen Wendelstein des Turmes hinauf, erreicht man nach 102 Stufen das Geschoss mit dem Turmuhrwerk. Es wurde 1923 von der Glockengießerei und Turmuhrenfabrik J.F. Weule in Bockenem hergestellt.

Turmuhr mit Monduhr am Turm St-Wenzel

Über ein Gestänge werden sowohl die Zeiger der vier äußeren Ziffernblätter der Turmuhr angetrieben als auch die über eine Drahtseilverbindung erneuerten Stunden- und Viertelstundenglocke oben in der Laterne des Turmes angeschlagen.

Turmuhrwerk von Weule aus dem Jahr 1923

Türmerwohnung

Mit Frau Angelika Thee hat die letzte Türmerin 1997 die Türmerwohnung verlassen. Allerdings war sie zu diesem Zeitpunkt keine Türmerin im eigentlichen Sinne. Bereits 1892 wurde die Türmerstelle gestrichen. In alten Magistratsakten wird bereits Anfang des 15. Jahrhunderts von den Türmern, den so genannten "Hausmännern", berichtet. Diese waren seit Anbeginn städtische Angestellte, da der Turm schon damals nicht der Kirche, sondern der Stadtgemeinde gehörte. Ihre Aufgabe war es, bei Tag und Nacht nach nahenden Feinden und nach Feuer Ausschau zu halten, das Uhrwerk zu beaufsichtigen und die Glocken zu läuten. Da es einem einzelnen Mann kaum möglich war, Tag und Nacht wachsam zu sein, wurden seit 1527 Beiwächter eingestellt, die den Türmer meistens während der Nacht vertraten.

Die Türmerstelle war spätestens mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und der Modernisierung der Wasserversorgung überflüssig geworden. Von 1892 an bis 1997 wurde die Türmerwohnung zu einem sehr günstigen Tarif vermietet, allerdings waren die Bewohner verpflichtet, die Turmuhr zu warten und die Schulglocke zu läuten. Von der Kirche erhielten sie überdies die Aufgabe, die Kirchenglocken zu läuten. Seit 2001 nun ist der Turm St. Wenzel ein Aussichtsturm, der vom 1. April bis 31. Oktober für alle aufstiegswilligen Besucher geöffnet ist.

Blick in die Türmerwohnung

Museumsverwaltung Naumburg (Saale)

Grochlitzer Straße 49
06618 Naumburg (Saale)

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Erreichbarkeit

Mo-Fr 08.00 Uhr bis 15.00 Uhr

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