Seit der umfangreichen Sanierung des Schlösschens 2010/2011 verfügt die Stadt Naumburg über einen weiteren großzügigen Ausstellungsbereich im Stadtzentrum, der temporär für verschiedene Ausstellungsformate genutzt wird.
Präsentiert werden in diesen Galerieräumen meist zeitgenössische Kunst, stadtgeschichtliche oder auch kulturhistorischen Themen. Auch familienfreundliche Mitmach-Ausstellungen waren bereits zu Gast in der Galerie am Markt
Ein fester Bestandteil im städtischen Kulturkalender ist zudem die Kunstmesse bzw. der Kunstmarkt. Diese Verkaufsausstellung hiesiger Künstler ist jeweils Ende November in den Galerieräumen zu sehen. Informieren Sie sich bitte auf unserer Homepage hinsichtlich aktueller Ausstellungen in der Galerie.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr
Montag Ruhetag
(nur temporär)
Eintritt
4,00 Euro / ermäßigt 3,00 Euro
Frei für Personen unter 18 Jahren und Schulklassen.
Die Eintrittskarte des Schlösschen berechtigt zum kostenlosen Besuch des Stadtmuseum Hohe Lilie am selben Tag.
Baugeschichte
Beim „Schlösschen“ handelt es sich eigentlich um einen Gebäudekomplex bestehend aus dem marktseitigen Altbau und demn jüngeren Südwestanbau. Sichtbar ist die Trennung durch den gewölbten Durchgang, dem sogenannten „Lederloch“, durch den die Ratsherren auf direktem Weg zum Ratsherrenportal in die Wenzelskirche gelangen konnten. Der marktseitige Altbau wurde um 1500 auf den Grundmauern zweier Bürgerhäuser am Wenzelskirchhof errichtet. Er diente mit seinen sieben Kramgewölben Händlern als Markthalle. Der stadtauswärts gerichtete Anbau hingegen wurde um das Jahr 1540 durch den Ratsbaumeister Hans Witzleube erbaut. Auch hier entstanden zwei steinerne Verkaufsgewölbe über einer Kellertonne, die sich wohl zur Kirchenseite öffneten und den Nürnberger Kaufleuten zur Verfügung standen.
Noch bis 1873 öffneten sich zum Markt hin sieben Ladenlokale, welche durch Gewölbewände abgetrennt waren. Infolge baulicher Veränderungen wandelte sich das Erscheinungsbild des „Schlösschen“ immer und immer wieder.
Seine heutige Gestalt erhielt das Schlösschen nach den schweren Luftangriffen im April 1945. Stadtbaurat Fischer ließ den marktseitigen Altbau mit vier großen Zwerchhäusern versehen, die denen des Schlösschens, des Rathauses und des sogenannten Kayserschen Hauses (Markt 10) glichen.
Im Zuge der Landesausstellung 2011 konnte das Schlösschen umfangreich saniert und umgebaut werden.
Seitdem verfügt das Obergeschoss über drei großzügige Ausstellungsräume, die durch das Stadtmuseum Naumburg und durch das Theater bespielt werden.
Warum Schlösschen?
Errichtet wurde dieser südwestlich am marktseitigen Altbau angrenzende Seitenflügel 1540−1542 durch den Ratsbaumeister Hans Witzleube, der ihn mit zwei sogenannten Zwerchhäusern ausstattete. In seiner Gestaltung orientierte er sich am Rathaus und versah beide Rundbogengiebel mit dekorativem Blendmaßwerk. Vermutlich ist diese Zierde Grund für den hierzulande gebräuchlichen, aber doch ironischen Namen „Schlösschen“. Der bekannteste Bewohner des Schlösschens ist der Theologe und Reformator Nikolaus von Amsdorf (1483-1565), der als erster evangelischer Bischof ab 1542 hier im Schlösschen fünf Jahre lang residierte.